Eine wichtige Basis einer jeden Poker-Strategie ist die Frage, wie viele Hände und welche Hände man spielen sollte, wozu man natürlich zum einen die Hände an sich kennen muss, zum anderen muss man sich aber auch bewusst sein, wie wahrscheinlich es ist, diese Hände im Verlauf eines Spieles zusammenzustellen, wobei auch die Berechnung der Outs eine wichtige Rolle spielt. Zunächst einmal müssen die Hände an sich ganz klar sein.
Die verschiedenen Hände
Das beste Blatt welches man beim Poker erzielen kann, ist das Royal Flush, dieses ist eine Straße in einer gleichen Farbe mit dem Ass als höchster Karte. Danach folgt die Straight Flush, wobei die Folge von 5 Karten in einer gleichen Farbe vorhanden sein muss. Unterhalb dieser Hand steht das Vierer-Paar, also vier Karten der gleichen Art. Geringer in der Rangfolge ist das Full House, bei dem man jeweils zwei Karten einer Art und 3 Karten einer anderen Art haben muss. Dann kommt das Flush, wobei es sich um 5 Karten einer bestimmten Farbe ohne eine bestimmte Reihenfolge handelt. Dem Flush abwärts folgt die Straight, eine Folge aus Karten, bei der die Farbe keine Rolle spielt. Unter dieser steht der Drilling, also 3 Karten einer Art, dann kommen zwei einzelne Paare. Ein Paar und die höchste Karte sind die beiden geringsten Hände, die man beim Poker haben kann.
Die Hand Odds
Wichtig für die Berechnung der Hand Odds, also der Frage, wie wahrscheinlich es ist, diese Hand jeweils zu bekommen, ist die Frage, wie viele Kombinationen möglich sind, um ein solches Blatt zu erstellen. Das Royal Flush kann man zum Beispiel nur mit 4,324 Kombinationen erstellen, sodass die Wahrscheinlichkeit in Prozent bei 0,0032% liegt, was sicherlich nicht besonders viel ist. Je nachdem wie viele Spieler im Spiel sind, wird sie sogar noch geringer, sodass es sich nicht lohnt, nur Hände zu spielen, die zu einer Royal Flush führen können. Die besten Chancen hat man auf eine High Card, diese kann man mit mehr als 23 Kombinationen zusammenstellen, wobei die Chance die High Card zu bekommen, bei rund 50 Prozent liegt, allerdings sind die Gewinnchancen mit dieser natürlich auch entsprechend gering. Ein Paar bekommt man mit der Wahrscheinlichkeit von 30 Prozent, auch hier sind die Gewinnchancen weniger gut. Ein hohes Paar ist nur noch mit 13 Prozent zu bekommen, wobei die Gewinnchancen ansteigen.
Möglichkeiten die Hand Odds zu berechnen
Zu den Hand Odds gibt es Tabellen oder Rechner, welche man verwenden kann. Allerdings ist es für die eigene Strategie immer besser, wenn man die Werte der Tabelle auswendig kann und nicht erst alle Angaben in einen Rechner eingeben muss, was viel Zeit kostet und dem Gegner ein Zögern zeigen würde. Am Tisch in einem realen Turnier wäre der Rechner ohnehin nicht möglich, sodass man hier nur mit der Tabelle weiterkommt, die jeder gute Poker Spieler auf jeden Fall beherrschen sollte. Um sich ein Bild von den Gewinnchancen verschiedener Hände machen zu können, sollte man auch die Pocketpairs und ihre Gewinnwahrscheinlichkeiten gegen eine bestimmte Anzahl von Spielern kennen, was nicht selten eine Hilfe ist, wenn man ein Pocketpair auf der Hand hat.
Mit einen AA-Paar zum Beispiel, hat man in einer Heads Up-Situation die Gewinnchance von 88 Prozent, mit 10 Spielern am Tisch eine Chance von 34 Prozent, die sicherlich immer noch sehr hoch ist. Selbst ein Paar aus Zweien bringt im Heads Up eine Chance von 55 Prozent, während man bei 10 Spielern allerdings nur noch 9 Prozent hat, sich das Spielen dieses Taschenpaares also nicht mehr so sehr lohnt. Auch diese Werte sollte man auswendig beherrschen, um die Hand Odds im Spiel bewusst anwenden zu können. Zudem gibt es auch noch Werte, die sich auf verschiedene, häufige, Spielsituationen beziehen, die man ebenfalls in der eigenen Strategie verbauen und anwenden kann, wenn man sie kennt. Karten einer Farbe im Preflop bringen zum Beispiel eine Chance von 24 Prozent. Die Chance, dass ein Drilling den man mit dem Flop bilden kann, zu einem Full House oder Vierling werden kann, liegt zum Beispiel bei 37 Prozent. Eine solche Hand würde man sicherlich immer spielen. Rein interessehalber sollte man sich auch vor Augen halten, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass, wenn man selbst ein Ass hat, auch noch ein anderer Spieler ein solches in seiner Hand hat.
Bei einer Anzahl der Spieler von 2 ist die Wahrscheinlichkeit bei über 84 Prozent, bei 5 Spielern liegt sie bereits unter 50 Prozent und bei 10 Spielern bei gerade noch 15,6 Prozent. All diese Werte sind für die richtige Strategie sehr wichtig, denn ein schwerer Fehler, den auch erfahrene Spieler leider immer wieder machen, ist, dass sie zu viele Hände spielen, die schlechte Hand Odds haben oder bei denen die Wahrscheinlichkeit ausgestochen zu werden, zu hoch ist. Entsprechend muss man die Werte der Wahrscheinlichkeiten wirklich im Schlaf beherrschen und im Spiel auch anwenden können, insbesondere zum Beispiel bei Stud-Spielen, denn hier sieht man einen Teil der Karten der Gegner und kann diese auch nutzen, um die Hand Odds der Gegner grob zu kalkulieren und daher auch zu entscheiden, ob diese eine bessere Chance haben, als man selbst.
Wichtigkeit richtig einschätzen
Diese Berechnungen bilden in vielen Turnieren und Spielen eine wichtige Basis, auf die man sich stützen kann. Zwar ist die Frage, welche Karten man bekommt, auch eine Frage des Glücks, aber wie wahrscheinlich es ist, die Karten zu bekommen, die man braucht, kann man wirklich berechnen und jeder wirklich gute Spieler wird dies im Zweifel auch tun. Da man selbst immer damit rechnen muss, dass die Gegner ihre Odds kennen, wird es umso wichtiger, auch selbst die Werte zu kennen und umzusetzen, denn nur so kann man auf lange Sicht gute Gewinne machen, ohne zu viel zu verlieren. Das Ganze ist zwar nicht immer ganz einfach und es kostet durchaus Zeit, die Werte zu lernen, aber man kann es hinbekommen und sich so Siege sichern. Gerade gegen Neulinge, die noch dazu neigen, alle Hände zu spielen, kann man sich ein solches Wissen sehr zunutze machen und mit wenigen Verlusten durch Ausstiege sehr viele Gewinne bekommen.
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