Nimmt man an einem Sit and Go Turnier teil, wird man feststellen, dass man so viel setzen kann, wie man möchte, bei anderen Limit Ring Games ist dies nicht so. Für jeden einzelnen Spieler ist das Spiel beendet, wenn er keine Chips mehr hat, so nimmt die Anzahl der Spieler stets ab. Während eines Turniers erhöhen sich die Blinds schleppend. Die zehn besten Startblätter für ein long-handed Sit and Go-Turnier sind AA, KK, QQ, AKs, AQs, JJ, KQs, AJs, KJs und ATs.
Wichtige Tipps für ein Turnier
Am Anfang eines Turniers sollte man sich eher etwa zurückhalten und konservativ spielen. Man sollte so viele Informationen wie möglich über das Verhalten seiner Gegner sammeln, in späteren Turnierphasen können sie sehr wertvoll sein.
Mittelmäßige Blätter sollte man zu Beginn nicht spielen, denn in dieser Phase des Spiels die Spieler den Flop sehen wollen und auch die Blinds sehr niedrig sind. Es lohnt sich nicht, dieses Risiko einzugehen und seine Chips zu verlieren.
Mit der eigenen Spielweise kann man sich ein Image als tigther (dicht) Spieler aufbauen. Dies bedeutet, man schaut erst einmal zu und lässt die anderen Spieler die Fehler machen. Bis zum fünften Platz kann man sich so durcharbeiten. Dann beginnt das Spiel erst interessant zu werden.
In der Anfangsphase wir das bluffen nicht sehr erfolgreich sein, denn meist callt ein anderer Spieler. Meist funktioniert der Bluff nur, wenn man in All in geht. Situationen, wo man alle Chips auf ein Spiel setzt, sollte man vermeiden. Zu Beginn sollte man wenig bluffen, denn es lohnt sich nicht.
Dann kommt die Phase wo noch 8-10 Spieler an einem Tisch sitzen. In dieser Phase sollte man nur die besten Hände spielen. Bei geringeren Einsätzen kann man kleinere Paare und zusammenhängende Karten spielen und damit auf einen Flop spekulieren.
Im weiteren Verlauf sollte man weiterhin nur wenige Hände spielen. Man sollte sich auch nicht von den Spielern die weniger Chips haben, unter Druck setzen lassen. Zwischendurch sollte man auch mal durchschnittliche Blätter spielen, damit zeigt man den Gegnern, dass man nicht zu tight spielt. Ein sehr wichtiger Tipp ist: Immer wieder die Spielweise variieren, so wird man für die Gegner nicht durchschaubar.
Mehr als 5 Spieler gibt es in der mittleren Phase des Turniers, in dieser Phase ist es meist so, dass man mit mittelmäßigen Blättern sicher gespielt hat, man hat kleine Gewinne erzielt und die Verluste haben sich in Grenzen gehalten. Nur mit einem hohen Paar sollte man das Risiko eines All-in vor dem Flop eingehen. Man sollte besser um einen größeren Betrag erhöhe, solange der Chipstack noch nicht bedroht ist. Die tighte Spielweise sollte man beibehalten.
Die Blinds sind teuer wenn nur noch 4-5 Spieler dabei sind, dann wird oft versucht die Blinds durch hohe Einsätze zu stehlen. Wenn es soweit ist, sollte man irreführend spielen, denn die Spieler versuchen unter die letzten drei zu kommen, spielen meist nicht aggresiv und vermeiden es eine Erhöhung zu callen. Viele Spieler vermeiden Konfrontation und versuchen so unter die letzten drei zu kommen.
Ist man Chip Leader, sollte man die eigene Taktik überwiegend auf die Blinds der Spieler an zweiter und dritter Position lenken. Man sollte als Ziel haben, möglichst viele Pots Pre-Flop zu kaufen und auch nur premium hands zu callen. Die anderen Spieler werden Respekt vor einem haben, denn in den vorherigen Runden hat man sich ein Image als tigther Spieler aufgebaut. Das sollte man jetzt ausnutzen.
Nun kommt der Zeitpunkt und man sollte versuchen, einige der mittlerweilen hohen Blind zu stehlen. Dies sollte man jedoch nur versuchen, wenn man noch einiges an Chips hat, denn man muss ja bestimmte „Special Moves“ ausführen. In Pokerkreisen wird geraten die niedrigen suited connectors zu erhöhen und deine hohen suited connectors zu checken. Mit dieser Taktik soll man einen starken Flop bekommen. Hat man selbst ein gutes Blatt besteht die Möglichkeit mit unberechenbaren Erhöhungen, den Gegner dazu zu bringen, viel zu bezahlen.
Vor allem von Anfängern wird das suited connectors überbewertet. Nur bei guten Pot Odds sollten sie gespielt werden oder wenn genügend Spieler gecalled haben. Von sehr großer Bedeutung sind die Pot Odds, denn man benötigt die Kenntnis über die Wahrscheinlichkeit um das mitgehen oder sehen der nächsten Karte rechtfertigen zu können.
Hat man es unter die letzten drei Spieler geschafft, zählt man zu denen, die ausgezahlt werden. Mit dem dritten Platz sollte man sich aber nicht zufrieden geben, denn dieser erhält nicht viel mehr als seinen Buy in. Jetzt sollte man weiter aggressiv und mehr Starthände spielen. Langfristig wird sich dieses Risiko auszahlen.
Dann sind nur noch zwei Spieler übrig. Sollte man soweit kommen, benötigt man sehr viel Glück, dies spielt eine große Rolle. Da nun die Blinds bereits sehr hoch ist kann das nacheinander verlieren mehrerer Blinds durch Erhöhungen deiner Gegner, schnell das aus für einen bedeuten. Bei guten Blättern muss man Entscheidungen treffen. Ist man selbst in der schlechteren Position, ist es sinnvoll mit dem ersten Paar z. B. Ass mit Kicker-Karte 7 oder höher, All-In zu gehen.
Geht der Gegner All-In und man ist in der schlechteren Position, sollte man mit einem Paar oder hohen sequentiellen Karten der gleichen Farbe mitgehen. Ist man in der ungünstigeren Ausgangslage ist dies eine mögliche Vorgehensweise. Ist man in der günstigeren Lage, hat man bessere Chancen die zu spielenden Blätter auszuwählen.
Das Fazit ist, bei Sit and Go Turnieren muss man als Spieler die Spielweise flexibel anpassen können und die Spieltaktik variieren. Zu Beginn sollte man eher zurückhaltend agieren und im Finale aggressiv spielen. Während eines Spiels nehmen die Blinds zu und es scheiden Spieler aus, seinen Spielstil muss man stets anpassen wenn man die unterschiedlichen Spieldynamiken (konservativ, aggressiv, usw.) ausgleichen möchte. Sehr wichtig ist auch, auf die Pott Odds zu achten, denn wenn man dies nicht macht, wird man auf Dauer zu den Verlierern zählen. Pott Odds berechnen haben gute Pokerspieler gelernt, nach dieser Berechnung richten sie ihr Spiel aus. Das eigene callen muss sich lohnen und an den Pott Odds orientieren. Bei einem guten Blatt legt man seinen Einsatz so fest, dass man schlechte Pott Odds dem Gegner gibt.
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