Sein wir ehrlich, wer sich entschieden hat, beim Pokern echtes Geld ein zu setzen, der hat mindestens einmal davon geträumt, ein Pokerprofi zu sein. An großen Events auf der ganzen Welt teilnehmen, viel reisen, schöne Hotels und jede Menge Freiheit, wer findet diese Vorstellung nicht sehr angenehm? Den Job, der bis dato viel mehr Sicherheit bot, aufzugeben und nur noch von den Pokergewinnen leben, ein großer Schritt. Der Weg dahin ist voller Steine, Disziplin wird abverlangt und hat man es geschafft, geht es eigentlich erst richtig los. Man muss aus der Masse herausstechen, denn der eigene Traum, ist auch der tausender anderer Spieler. Was bedeutet es ein Pokerprofi zu sein und mit welchen Bedingungen ist es verbunden?
Zu aller erst einmal, muss man vom Pokern leben können. Auch wenn man ein Profi ist, muss jeden Monat die Miete weiter gezahlt werden. Man kann sich als eine Art Unternehmer bzw. Selbstständiger betrachten. Dementsprechend muss man sich auch privat versichern. Wer richtig erfolgreich sein will, wird auch drum herum kommen, viel zu reisen. Spezielle Auslandsversicherungen schützen vor finanziellen Problemen. Doch welche Versicherung übernimmt die Kosten für einen Pokerprofi? Wie hoch ist sein Risiko tatsächlich? Dem gegenüber steht natürlich die Chance, ein sehr überdurchschnittliches Einkommen zu erwirtschaften. Doch jeder gute Pokerspieler weiß, so gut sein Können auch ist, es gibt immer Tage, Wochen und Monate, in denen es nicht so gut läuft, obwohl man nichts falsch macht. Ein entsprechendes finanzielles Polster muss vorhanden sein, denn ansonsten findet man sich ganz schnell als Arbeitssuchender wieder.
Im Zusammenhang mit dem Spielen und dem gewonnen Geld gilt vor allem eines: Disziplin beweisen. Das Gemüt muss immer ruhig bleiben, egal welche Situation auch kommen mag. Der Tilt ist für alle ein rotes Tuch, doch für einen Profispieler kann er das Aus bedeuten. Zu schnell kann man sich per EC- oder Kreditkarte nachkaufen und alles riskieren. Nur mit Selbstbeherrschung kann es gelingen, auf Dauer auch ein guter Pokerspieler zu sein. Dazu gehört auch ein gutes Bankroll Management. An der Wahl der Limits erkennt man den Pokerprofi. Er spielt so, dass er genügend Gewinn erwirtschaftet, um davon seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können, aber übertreibt es auch nicht, um Risiken des Totalverlustes zu vermeiden. Einen Teil seiner regelmäßig benötigten Gewinne, sollte er zudem in sichere Geldanlagen investieren. Hierbei sind kurz-, mittel- und langfristige Zeiträume zu beachten. Es muss auch Geld zur Seite gelegt werden, wenn man an großen Events wie der WSOP teilnehmen möchte.
Wenn wir schon einmal bei der Planung sind, wollen wir nicht nur den finanziellen Aspekt beleuchten. Ein Pokerprofi nimmt an möglichst vielen Events teil. Trotz der stets wachsenden Begeisterung für das Kartenspiel, sind nationale und internationale Reisen nicht zu vermeiden. Oft überschneiden sich Events und es müssen Entscheidungen getroffen werden. Eine gute Monats- und Jahresplanung ist notwendig, um möglichst viele Chancen auf ganz große Gewinne zu nutzen. Dahinter stehen natürlich auch die Planung der Reisen, das Hotel und die Verpflegung. Alles ist mit Kosten verbunden und ein Gewinn ist nie sicher. Natürlich gibt es auch professionelle Pokerspieler, die allein von zu Hause aus am PC ihr gutes Geld verdienen, aber auch diese juckt es irgendwann in den Fingern, einmal bei den Live-Events mit zu machen.
Dies müssen nicht unbedingt die großen Meisterschaften mit Fernsehübertragung sein, auch in Casinos kann jeden Tag Poker gespielt werden. Dabei gilt zu beachten, dass im Gegensatz zu Onlinepoker, hier weitere Gebühren fällig sind. Dies bezieht sich sowohl auf das Rake, als auch die Trinkgelder, welche in einem Casino selbstverständlich sind. Wer sich außerhalb der virtuellen Pokerwelt an den Spielen beteiligt, muss sich auch sehen lassen können. Kleidung, Accessoires und Autos kosten auch nicht gerade wenig Geld, zumal die meisten Casinos eine Kleiderordnung haben.
Wenn man mit diesen Punkten ins Reine gekommen ist, bleibt noch der soziale Faktor. Die „jungen Wilden“ pflegen einen sehr rasanten Lebensstil. Sie sind meist keine Verpflichtungen eingegangen und können von A nach B reisen, ohne es mit der Freundin oder Familie planen zu müssen. Die meisten Profispieler jedoch, haben schon eine Familie gegründet. Dies bedeutet höhere Ausgaben und eine Versorgungspflicht. Darüber hinaus, kann das Familienleben darunter leiden, wenn Vater oder Mutter nur selten zu Hause sind. Gerade in der Sommerzeit, wenn WSOP, EPT und Co veranstaltet werden, müssen Kinder und Partner wochenlang auf eine wichtige ihres Lebens verzichten. Dies ist natürlich eine Gewissensfrage, denn von bloßer Planung kann hier nicht die Rede sein. Zwischendurch muss sich auch Auszeiten genommen werden, um mit der Familie den Erfolg genießen und die Akkus wieder aufladen zu können.
Wie Sie sehen, ist das Leben eines Pokerprofis nicht nur mit Annehmlichkeiten wie viel Geld und Luxus verbunden. Es gehört jede Menge Disziplin und Planung dazu, um dauerhaft vom Pokern leben zu können. Die Risiken sind immens hoch und es gab und wird sie immer geben, die Spieler, welche schnell den großen Erfolg hatten, um kurz darauf wieder alles zu verlieren, weil sie nicht die nötige Selbstbeherrschung hatten.
Das Leben eines Pokerprofis,
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