Für shorthand Spiele (sechs oder weniger Spieler) ist diese Strategie gedacht und sie ist hauptsächlich gerichtet gegen gute Spieler. Viele Spieler machen den Fehler und spielen nicht gleichmäßig. Selbst wenn man einen AQ preflop öfter anders spielt oder man erhöht nach dem Flop den Turn oder die die River Karte, wird man von einem guten Spieler als streng-aggressive, sehr streng aggresive usw. identifiziert. Sein Spiel sollte man wechseln, wenn man mehr Geld verdienen möchte. Wenn die Gegner danken man würde viel bluffen, sollte man anfangen seltener zu bluffen. Wird man eher als strenger Spieler angesehen, sollte man anfangen lockerer zu spielen und blufft schon mal, so werden es die Gegner schwer haben, denn sie wissen nicht wie sie einen und das Spiel einschätzen sollen.
Bei den No-Limits findet diese Strategie eher Anwendung, weil man besser bluffen kann, aber auch bei den Limit Spielen, wenn fünf oder weniger Spieler am Tisch sind, findet diese Strategie Anwendung. Hat man vorher streng gespielt kann man, wenn der Einsatz groß genug ist, effektiv nach dem Flop und der River Karte bluffen. Hat man vorher geblufft, bringt man eher die Spieler dazu mitzugehen, wenn man The Nuts hat. Die Spieler, welche im Bereich Mathematik begabt sind, können eine Spieltheorie verwenden um das eigene Spiel zu verbessern. Hier ein Beispiel anhand Fußball zur besseren Verständnis: Es geht um Elfmeterschießen und man ist der Spieler, man denkt, wenn man in die linke Ecke schießt, wird der Ball mit einer Wahrscheinlichkeit von 80% rein gehen, wenn der Torwart nach links springen würde. Schießt man nach rechts, der Torwart springt nach links, wird der Ball mit einer Wahrscheinlichkeit von 60% rein gehen. Schießt man nach links oder rechts und der Torwart springt in die Ecke in welche man schießt, wird der Ball mit einer Wahrscheinlichkeit von 45% bzw. 35% auch rein gehen. Am besten wäre laut dem Beispiel, wenn man in die linke Ecke schießen würde, dort ist die Wahrscheinlichkeit am größten ein Tor zu schießen. Man sollte aber auch mal in die rechte Ecke schießen, damit der Torwart irritiert und unsicher wird.
Denkt man jetzt um und denkt nicht an Tore sondern an das Geld, was man pro Stunde verdient. Wir denken jetzt, dass der Schuss links „streng-aggressives Spiel“ und Schuss rechts „lockeres Spiel“ bedeutet. Ein schlechter Spieler wird sich nicht merken wie man spielt und wird nicht blocken, anders ist es bei den guten Spielern, sie beobachten einen und werden einen durchschauen, wenn man das Spiel nicht variiert. Variiert man sein Spiel nicht, würde der Gewinn pro Stunde von 80 auf 45 sinken, denn gute Spieler wissen wie man spielt. Würde man beispielsweise links-streng aggressive 70% und rechts-locker 30% spielen und der Gegner geht weiterhin davon aus, das man 100% streng-aggressive (links) spielt, würde man in einer Stunde 49,50 verdienen (0,7 x 45 +0,3 x 60).
Würden die Spieler mitbekommen, dass man wechselt und sie würden gegen einen 80% streng-aggressive und 20% locker spielen, würde der eigene Gewinn zunehmen, aber auch nur so lange die Spieler nicht wissen wie man wann spielt. 54,69 wäre dann der Profit für eine Stunde (0,7 x 0,7 x 45 + 0,7 x 0,3 x 80 + 0,7 x 0,3 x 60 + 0,3 x 0,3 x 35). Verändert ein Gegner sein Spiel oder das Tempo, muss man wissen, wann er dies tut, denn schätzt man dies falsch ein, wird man eher dem Gegner helfen wie einem selbst. Man sollte seine Stil ab und zu mal verändern, aber dabei aufpassen, dass der Gegner einen nicht durchschaut.
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