So lautet wenigstens die Aussage von Bwin, wenn es darum geht dass der Adresshändler Hermes Direkt zigtausend Daten von Bwin Kunden zum verkauf anbietet. Der Glücksspielriese scheint hier in einen Datenskandal verwickelt zu sein, der zur Zeit noch von beiden Seiten herunter gespielt wird.
Jedoch was war überhaupt passiert? „derstandard.at berichtet von mehreren Zehntausend Kundendaten die von Hermes Direkt zum Verkauf angeboten wurden. Dabei liegen der WAZ-Mediengruppe wohl eindeutige Unterlagen vor, aus denen sich selbst die Preise erkennen lassen. So soll ein Mailing per Brief 170 € pro 1.000 Empfänger gekostet haben. Die vollständigen Daten Name, Adresse und Telefonnummer waren dagegen teurer. Diese kosteten ungefähr 700 € pro 1.000 Daten.
Bwin streitet jedoch alle Vorwürfe ab und sieht sich selbst als Opfer eines Betruges. Sie werfen Jürgen Wolff, dem Geschäftsführer der Hermes Direkt GmbH, vor sich unter Vortäuschung falscher Tatsachen die Adressen erschlichen zu haben. Um genau zu sein, soll er angegeben haben Briefmarkensammler zu sein und so alte Bwin-Briefe als Kiloware ergattert zu haben.
Diese Briefe stammen von Briefwettkunden des Unternehmens. Jedoch gibt Bwin dabei selbst zu, dass ein Großteil der Umschläge „nicht mit Absenderdaten“ versehen waren und insgesamt die Briefwetter einen eher sehr geringen Teil der Sportwetten ausmachen. Es gibt also gar nicht 110.000 Kunden, die per Brief bei Bwin gewettet haben. Dies soll jedoch das gesamte Datenangebot von Wolff sein.
Die Frage bleibt daher offen. Wie kommt der Adresshändler an so eine hohe Anzahl von Bwin Kundendaten? Wolff selbst ist sich keiner Schuld bewusst. Er äußerte sich selbst in der WAZ und möchte die „zivilrechtlichen Schritte“ abwarten, die jedoch „bis heute wohlweislich nicht beschritten“ wurden. Der Konsequenzen scheint er recht locker entgegen zu sehen, was darauf hindeutet, dass er sich auf der sicheren Seite befindet.
Egal wer Recht oder Unrecht hat. Der Dumme ist wieder einmal der Verbraucher. Und selbst wenn Bwin wirklich übers Ohr gehauen wurde, dann muss sich der Sportwetten-Anbieter fragen lassen warum er so sorglos mit den Daten seiner Kunden umgeht.
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