Für die, die nicht wissen was ein Squeeze Play ist, hier eine kurze Erklärung: Squeeze Play (to squeeze=drücken, pressen) ist ein Semi Bluff, wo es ganz genau auf den richtigen Zeitpunkt ankommt. Wendet man ihn richtig an, quetscht man den Gegner wie eine Zitrone aus. In diesem Artikel geht es darum, dass man Anwendungsfehler erst gar nicht macht. Wenn man die folgenden Anweisungen nutzt, werden die Squeeze super gut laufen.
Wie squeezed man richtig?
Hinter dem Konzept steckt folgendes Erfolgsgeheimnis: In einer Art Falle oder Zange befinden sich 1 oder auch mehr Gegner, dies bewegt die Kontrahenten mit Druck zum folden, das heißt, Spieler A raised oder bettet, Spieler B und C callen, man selbst reraised und damit nimmt man in den Squeeze Spieler B und C. Ist dies der Fall, hat Spieler ein Problem, er hätte nicht nur Position nach den Calls Postlop, sondern auch als Preflopaggressor auch den Vorteil, weiter handeln zu können nach seinem Image. Aber mit dem Squeeze Play hat man ihn schon Preflop ganz schön unter Druck gesetzt und ihm bleibt nur noch die Möglichkeit 4 Bet oder der fold bleibt. Wenn Spieler A dann noch mucken sollte, hat man fast schon gewonnen. Meist ist es dann so, dass Spieler B und C nach Herdeninstinkt handeln. Wenn der Aggressor foldet, haben die Caller nicht mehr viele Chancen gegen den stärkeren. Zur besseren Verständnis hier ein kurzes Beispiel:
Aus MP+1 auf 3 BB raised Spieler A, der Cut-off und der MP2 callen. Man selbst ist mit KTs am Button und squeezt mit einem Raise auf 10 BB. Spieler A foldet nach kurzer Überlegung, der Co und MP2 lassen auch nicht lange darauf warten und dann gehört einem schon der Pot mit 9 BB. Wie bereits schon erwähnt ist es hier ganz wichtig, dass richtige Timing zu haben.
Im Folgenden wird beschrieben, worauf man dringend achten sollte.
Mit dem Squeeze riskiert man ungefähr den Betrag, denn man auch bei Erfolg gewinnen würde. Entsprechen tut dies 1:1 Odds, das heißt, man muss zu 50% die richtigen Gegner gesqueezed haben. Entweder verlässt man sich auf den Hud oder die Reads. Mit dem Hud fährt man erst richtig sicher, wenn man ausreichend Hände gesammelt hat. Im Optimalfall definieren sich die Gegnertypen im Squeeze Play folgendermaßen: durch die sehr hohen VPIP und PFR Werte sollt sich der Aggressor auszeichnen lassen und die Caller, die dahinter sind brauchen zwar einen niedrigeren WTS, aber wenn sie profitabel sein wollen brauchen sie einen weiten VPIP Wert.
Die zuvor genannten Indikatoren stellen sicher, dass nicht zu viele Hände von den Gegnern gespielt werden und sie fähig sind zu einem Fold. In seinem Squeeze kann man keine Callingstations from Hell gebrauchen. Die richtigen Zutaten für ein gutes Squeezeplay sind, ein Preflop Aggressor der loose spielt und seine VPIP und PFR sehr nah zusammen liegen und genau dahinter 2 Caller, am besten weak-tight, und ganz zum Schluss man selbst mit einem großen Reraise. Squeeze Plays wirklich nur wenn man sich sicher ist.
Richtig sicher war sich Dan Harrington bei der WSOP 2004 am Final Table, dort squeezte er Greg Raymer zwischen Josh Arieh. Zu Beginn des Spiels war Josh Arieh als aktiver Spieler aufgefallen, zu diesem Zeitpunkt saß Greg Raymer eine gute Zeit lang carddead am Tisch. Der perfekte Moment für ein Squeeze war mit dieser Dynamik und dem folgenden Szenarios entstanden:
Mit etwas weniger wie 3 BB (225.000 Chips) eröffnete Josh Arieh mit K9o und mit A2s callte Greg Raymer. Dan Harrington bekam mit einem Fold dahinter mit 6h2d die besten Möglichkeiten für ein Squeezeplay geschaffen und reraiste auf 1.200.000 Chips. Die beste Hand mit AQo hielt zwar David Williams, aber er stand vor einem Raise, Call und Reraise und der Squeeze bereitete ihm dort ganz schöne Probleme, seine Hand wurde durch diese Dynamik ganz schön abgewertet und er entschloss sich für ein Fold. Daraufhin sah sich Josh Arieh gezwungen zum Aufgeben, denn ein K9o hinter einem oop war nichts Berauschendes. Jetzt galt es nur noch Greg Raymer zu überzeugen, aber das war nicht weiter schwer. Dieser ging davon aus, dass Harrington mindestens ein Ace High oder ein PP hatte, er sah sich dominiert und die A2s wanderten in den Muck. Insgesamt 640.000 Chips brachte der Squeeze Harrington ein.
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