Wer jetzt geglaubt hat, dass erst einmal etwas Ruhe bei Full Tilt Poker
einkehrt und im Hintergrund kräftig mit dem Justizministerium und um eine
neue Lizenz verhandelt, der hat sich getäuscht. Die Alderney Gambling
Control Commission (AGCC) schießt kräftig gegen den online Pokerraum und
empfiehlt den betroffenen Spielern den Gang vor Gericht.
Dass das Band zwischen der AGCC und Full Tilt zerschnitten ist war klar
nach dem Lizenzentzug und den Äußerungen beider Seiten dazu. Jedoch ist
man davon ausgegangen, dass jetzt erstmal ein wenig Ruhe einkehrt und die
Sache gegessen ist. Dem scheint aber nicht so zu sein. Da die AGCC ja
verantwortlich für die Spieler war, scheinen viele sich immer noch bei ihr
über FTP zu beschweren. Dies reicht nun den Verantwortlichen und in einer
Pressemitteilung stellen so nochmals klipp und klar fest, dass die AGCC
nicht mehr Verantwortlich ist und empfehlen gleichzeitig den Spielern sich
einer Sammelklage anzuschließen bzw. selbst Klage einzureichen.
Dieser Schritt und vor allem die Anspielungen in der Pressemeldung sind
mehr als unnötig und Schaden damit auch dem Neustart des online
Pokerraums. Es schwingt schon eine Menge Antipathie gegen Full Tilt Poker
mit. Anscheinend ist in London bei dem Hearing doch mehr Vorgefallen als
wir alle mitbekommen haben.
Aber nicht nur die AGCC schießt gegen Full Tilt. Auch der neue Eigentümer
Laurent Tapie verwirrt die Pokergemeinde mit Aussagen im Wall Street
Journal. Neben dem bereits Bekannten, wie das die Übernahme nur zu Stande
kommt wenn man eine Einigung mit dem US-Justizministerium findet, äußerte
er sich auch über die mögliche Investition in den Pokeranbieter. Und wie
es scheint, möchte die Groupe Tapie nicht allzu viel Geld in Full Tilt
stecken. Ja um so wenig wie möglich investieren zu müssen bietet er sogar
den ehemaligen Besitzern bzw. den Pokerspielern allgemein an sich
finanziell zu beteiligen.
Eine merkwürdige Vorstellung, dass gerade die Leute, welche für den
Skandal um Full Tilt und für den Betrug an den Pokerspielern
verantwortlich sind, auch in Zukunft wieder Anteile an FTP haben sollen.
Aber andererseits wäre es nur mehr als gerechtfertigt, dass die Personen,
welche dem Unternehmen Geld geklaut haben, sich jetzt wieder daran
Beteiligen den Pokeranbieter wieder liquide zu machen. Um die Spieler
jedoch gleich zu beruhigen, hat Behman Dayanim, Anwalt der Tapiegruppe,
gleich deutlich gesagt, dass diese Personen keinen Einfluss auf die
Entscheidungen des Managements ausüben können.
Aber auch für den Low Limit Grinder und den Hobbiespieler ist es eine
interessante Möglichkeit. Man spielt nicht nur für den Pokerraum, sondern
ist auch gleichzeitig Anteilseigner. Daher bietet die neue Führung jedem
an sich zu beteiligen. Und wer noch Geld auf seinem Account hat, kann
dieses gegen Anteile an Full Tilt Poker eintauschen.
Gar keine schlechte Marketingidee am Ende. Bisher hieß es Full Tilt Poker
– Play with the Pros. In Zukunft könnte es heißen: Full Tilt Poker – From
and for Pokerplayers.
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