Wir haben bereits über den Pokerbetrüger mit dem Trojaner berichtet. Jetzt meldet sich erstmals einer der betroffenen Pokerprofis zu Wort. Niki Jedlicka äußerte sich in einem Interview mit Götz Schrage von hochgepokert über den Betrug von Maximilian A.
350.000 € hat der in London lebende Maximilian A. von Niki Jedlicka ergaunert. Wie der Österreicher jedoch sagt gibt es Opfer, die es weit aus härter getroffen hat. Einige sollen sogar Millionen bzw. ihre komplette Bankroll an den Betrüger verloren haben. Um wirklich alles von seiner Opfern heraus zu quetschen ist der angebliche Betrüger ihnen auch bis in die niedrigsten Limits gefolgt.
Aufgefallen ist so lange nichts, da der in München geborene Pokerspieler sich bei seinem angeblichen Betrug sehr geschickt angestellt hat. Er nutzte mehrere Accounts. Und auch der Trojaner war sehr gut programmiert. Denn keine der Virensoftware oder Firewall konnte ihn erkennen. „Bei Windows gab es wenigstens beim ersten Neustart eine sonderbare Fehlermeldung. Die haben halt die meisten Pokerspieler weggeklickt – wie man das halt so tut als Amateur. Bei Mac gab es gar nichts.“ so der Pokerprofi Jedlicka.
Zum ersten Mal tauchen auch eventuelle Komplizen oder sogar Nachahmer auf. Jedlicka berichtet von Pokerprofis, die keinen direkten Kontakt zum Betrüger hatten, deren Computer jedoch auch verseucht waren. Es stellt sich nun die Frage ob dies so war weil der Trojaner sich selbstständig weiterverbreitet oder weil Max A. Komplizen hatte, die den Trojaner auf andere Computer spielten. Oder, und dies wäre wohl für die Pokerszene schlimmste Meldung, der Trojaner ist mittlerweile in gewissen Kreisen so stark verbreitet, dass bereits mehrere Betrüger ihn nutzen.
Jedlicka bestätigte auch, dass die Ermittlungen mittlerweile hauptsächlich von den betrogenen Spielern geführt werden. Der Polizei scheint man also nicht wirklich zu trauen. Wie die Sache auch ausgeht, der Imageverlust fürs online Poker ist schwer zu beziffern. Und eventuell führt dieser Fall jetzt endlich zu einem Nachdenken über die Sicherheit der eigenen Hardware. Das in Zukunft Schutzsoftware auf den eigenen Rechner aufgespielt wird, damit solch ein Betrugsfall nicht mehr möglich ist.
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