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World Series of Poker Europe: Es wird scharf geschossen

 

Als viertes Pokerturnier bei der WSOP Europe stand ein Shootout-Event an. Der amerikanische Pokerprofi Tristan Wade konnte am Ende das Turnier für sich entscheiden und seine Gesamtgewinne bei den World Series of Poker auf um 182.048 € auf ca. 800.000 hochschrauben.

Shootout, das bedeutet pro Tisch kommt nur ein Spieler weiter. Er muss alle seine Gegner schlagen, den Tisch gewinnen und hat dann am nächsten Tisch trotzdem nur so viele Chips wie alle anderen neuen Gegner. Shootout ist wirklich Poker der Extraklasse und das zeigte sich nicht nur an den Teilnehmern. Die Creme de la Creme des Pokerns war anwesend und selbst der Final Table war so stark besetzt wie kaum ein anderer Finaltisch.

Doch beginnen wir mit dem ersten Tag. 258 Spieler waren angetreten, um das Bracelet im 3.000 € No Limit Holdem Shootout Event zu gewinnen. Mit Tobias Reinkemeier, Dominik Nitsche und TitanPoker Pro Marvin Rettenmaier auch drei Deutsche, die es mit den Pokerprofis wie Daniel Negreanu, Phil Hellmuth, Vanessa Selbst, Freddy Deeb usw. aufnehmen wollten. Leider war bereits der erste Tag auch der letzte Tag für Marvin Rettenmaier und Dominik Nitsche. Der TitanPoker Pro lief leider voll gegen die Asse seines Gegners und Dominik durfte sich mit einem Paar Zehner gegen Ass-König von Vanessa Selbst verabschieden.

Nur bei Tobias Reinkemeier lief es besser. Dabei hatte er mit Team PokerStars Pro Daniel Negreanu und dem Pokerbrat Phil Hellmuth zwei der stärksten Turnierspieler der Welt bei sich am Tisch. Seinen Respekt vor den Gegnern könnte man auch in einer Facebooknachricht erkennen: „Playing the WSOPE 3k Shootout with Daniel Negreanu and Phil Hellmuth at my table. Only 1/10 advances to the next round!“. Am Ende jedoch scheiterte Hellmuth bereits recht früh und der Team PokerStars Pro Negreanu biss sich am deutschen Tobias Reinkemeier die Zähne aus.

Mit 30 weiteren Spielern trat Tobias dann an Tag 2 an. Darunter Pokerstars wie Vanessa Selbst, Chad Brown, Freddy Deep, Bertrand „ElkY“ Grospellier und vielen weiteren. Um den Final Table mit zehn Spielern spielen zu können, gab es im Halbfinale zehn Tische mit je drei Teilnehmern. Jeder der 30 Halbfinalisten hatte bereits 6.913 € sicher, was jedoch bei einem Buy-In von 3.000 + 200 € gerade mal eine Verdoppelung bedeutet. Das große Geld gab es erst am Final Table, nämlich 182.048 € für den Sieger.

Tobias Reinkemeier hatte Jeffrey Hakim und Michael Watson keine „Big Names“ am Tisch. Jedoch durfte ihm klar sein, dass in dieser Situation keine großen Fische mehr am Tisch sitzen. Am Tisch des deutschen schied zuerst Jeffrey Hakim aus und Tobias Reinkemeier spielte gegen Watson Heads-Up. In der entscheidenden Hand ging Tobi nach einer Erhöhung seines Gegners All-In. Sein Gegner ging mit, drehte einen Drilling Könige um und gewann die Hand.

Das gleiche Schicksal hatten auch die Pokerstars Vanessa Selbst, Ryan D’Angelo, Chad Brown und Freddy Deeb. Alle scheiterten an ihren Gegnern und verpassten den Finaleinzug knapp. Nach nicht einmal fünf Stunden war der zweite Tag beendet und der Finaltisch gefunden.

Dort trafen sich der spätere Sieger und amerikanische Pokerprofi Tristan Wade, der Gewinner des Bellagio Cups und Pokerprofi aus Toronto Michael Watson, der Bracelet, EPT und WPT Gewinner Bertrand „ElkY“ Grospellier, der Team PokerStars Pro und langjährige Pokerprofi aus Ungarn Richard Toth und Steve O’Dwyer der vor einigen Tagen den zweiten Platz bei der European Poker Tour in London belegt hat. Komplettiert wird der Final Table mit Emil „Whitelime“ Patel, John Armbrust, Max Silver, Tristan Wade und James Dempsey, alle keine unbeschriebenen Blätter in der internationalen Pokerszene. Ein schöner Tisch für einen Pokerspieler, jedoch hätten wohl die meisten lieber einfachere Gegner wenn es um ein Bracelet und so viel Geld geht.

Doch zeigt dieser Finaltisch wie hochkarätig es bei der World Series of Poker Europe zugeht. Das Shootoutformat hat natürlich auch seinen Teil dazu beigetragen, dass die schlechten Spieler bereits im Vorfeld aussortiert wurden.

Einen Favoriten gab es nicht wirklich. Außer James Dempsey eventuell, der, als er feststellte das ihm ein Chip fehlte mit dem Satz „It’s only one chip. I’ll beat all these bums anyway,“ die ersten Lacher auf seiner Seite hatte. Die ersten beiden Hände konnte jedoch Michael Watson für sich entscheiden und anschließend hatte jeder Spieler mal kurzzeitig die Nase vorne. Einen sehr großen Pot gewann ElkY als er drei Mal sehr groß anspielte und sein Gegner Michael Watson die Hand auf dem River aufgab.

Der erste Spieler schied erst nach fast drei Stunden Spielzeit aus. Es war John Armbrust, dessen letzter großer Cash beim Main Event der World Series of Poker 2007 war und damit auch schon einige Zeit zurück liegt. Ihm folgte dann auch nach weiteren zwei Stunden James Dempsey als sein Paar Achter keine Hilfe auf dem Board fand gegen die Neuner von Bertrand Grospellier. Jetzt folgten allerdings die Eliminierungen fast im Minutentakt und Tayler Paur erwischte es als nächstes vor Emil Patel.

Steve O’Dwyer sollte der nächste sein, der an die Rails geschickt wurde. Er spielte den ganzen Tag bereits besonders aggressiv. In der folgenden Hand wurde ihm dann seine Aggression zum Verhängnis. Mit Ass-König reraiste er erstmal die Erhöhung von Tristan Wade und ging später das All-In mit. Wade hielt ein Paar Neuner und das Board brachte mit 2c8dTc2h8c keine Hilfe für Dwyer und nur wenig später musste er sich verabschieden.

Auch für ElkY lief es nicht rosig. Er kämpfte zwar, jedoch hatte er oftmals das Glück und manchmal die Karten nicht auf seiner Seite. So ging er als Shortstack in die Essenspause und verabschiedete sich eine Stunde später als sein König-Dame keine Hilfe gegen die Sechser von Michael Watson bekam. Damit war die nächste Bracelet Chance für die französischen Lokalmatadoren vertan. Obwohl es bei den World Series of Poker in Las Vegas noch so gut für die Grand Nation lief – sie gewannen vier Bracelets – läuft bei den World Series of Poker Europe in der Heimat nichts mehr zusammen. Drei Events haben sie ja noch, um wenigstens eines der begehrten Bracelets in der Heimat zu behalten.

Der Team PokerStars Pro Grospellier war noch nicht mal richtig weg vom Tisch, da folgte ihm auch schon Max Silver, der mit einem Paar Vierern in die Könige von Wade lief. Und auch der nächste Spieler der gehen musste war aus dem PokerStars Team. Richard Toth ging mit Dame-Zehn All-In und wieder war es Watson der mit Ass-König mitging. Der Flop brachte eine Dame für den Ungar, jedoch auch ein Bube und damit eine Straightdraw für Watson. Der Turn komplettierte die Straße und Toth musste sich auf dem dritten Platz verabschieden. 182.048 € freuen.

Michael Watson ging mit einem kleinen Chipsvorsprung ins Heads-Up. Zunächst wanderten die Chips hin und her. Dann wurden zehn Hände lang nur die Blinds von einem zum anderen geschoben. Und auch danach dauerte es noch zwei Stunden bis der Sieger feststand. Nach einem heißumkämpften Finale, konnte sich der Amerikaner Tristan Wade durchsetzen und darf sich nun über das Bracelet und die Siegprämie im Wert von 182.048 € freuen.

Die Payouts des World Series of Poker Shootout Turniers:
1 Tristan Wade 182.048 €
2 Michael Watson 112.526 €
3 Richard Toth 84.016 €
4 Max Silver 63.151 €
5 Bertrand Grospellier 47.763 €
6 Steve O’Dwyer 36.357 €
7 Emil Patel 27.842 €
8 Taylor Paur 21.459 €
9 James Dempsey 16.637 €
10 John Armbrust 12.981 €
11 Dylan Wilkerson 6.913 €
11 Jeff Hakim 6.913 €
11 Ryan D’Angelo 6.913 €
11 Adrien Allain 6.913 €
11 David Peters 6.913 €
11 Tobias Reinkemeier 6.913 €
11 Terrence Chan 6.913 €
11 James Mitchell 6.913 €
11 Anton Makiievskyi 6.913 €
11 Salvatore Bianco 6.913 €
11 Nikita Nikolaev 6.913 €
11 Jose DeLaGuardia 6.913 €
11 Tommy Vedes 6.913 €
11 Massenat Pierrot 6.913 €
11 Keven Stammen 6.913 €
11 Sean Getzwiller 6.913 €
11 Chad Brown 6.913 €
11 Vanessa Selbst 6.913 €
11 Kirill Telezhkin 6.913 €
11 Freddy Deeb 6.913 €

 

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