Bei einem Sit and Go Turnier, auch als SnG abgekürzt, handelt es sich um ein kurzweiliges Turnier, welches innerhalb einer oder weniger Stunden beendet ist. Daher kommt wohl auch der Name. Kaum hat man sich hingesetzt ist es auch schon wieder zu Ende, wenn man die Zeitspanne mit der von großen Turnieren vergleicht, die zum Teil mehrere Tage in Anspruch nehmen. Für Anfänger sind Sit and Goes so beliebt, weil man in kurzer Zeit relativ viel Geld verdienen kann. Dies bezieht sich vor allem auf die Einzeltisch-Turniere mit 10 Spielern oder weniger. Für unsere Anfänger Strategie bleiben wir bei einem einzelnen Tisch mit 10 Spielern und der Variante Texas No Limit Holdem.
Ganz ruhig beginnen
Immer wieder erlebt man es, dass Spieler von der ersten Sekunde Aggression zeigen. Oft sind sie dies aus Cash Games gewohnt und wissen nicht, dass mit einer falschen Entscheidung alles vorbei sein kann. Die ersten Blindlevel sollte man nutzen, um möglichst viele Informationen über die Gegner zu sammeln. Nach 10 gespielten Händen kann man ungefähr einschätzen, welche Gegner loose und welche tight spielen. Erst wenn die Blindlevel langsam kritisch werden, sollte man mit der Action beginnen. Hiervon ausgenommen sind natürlich Monsterhände. Andere Hände, wie zum Beispiel Ax, verlieren in Sit and Goes stark an Bedeutung, egal aus welcher Position heraus. Das liegt daran, dass die Chips zu wertvoll sind, um sie wegen einer mittelmäßigen Hand zu riskieren. In der Bubble sind sie hingegen ausreichend, um mit einem All In die Blinds zu stehlen.
Wenn die ersten Spieler gegangen sind
An einem Tisch mit 10 Spielern und Blinds Up alle 5 Minuten, dauert ein Sit and Go zwischen 30 und 45 Minuten. Schnell ändert sich die Situation, wenn bereits einige Spieler fehlen. Nun kann man seine gesammelten Informationen nutzen und gegen seine Mitstreiter verwenden. Womöglich sitzt links von einem ein sehr tighter Spieler, welche gerne seine Blinds aufgibt? Die Entscheidungen sollten nun immer abhängig vom Stack getroffen werden. Mit nur wenigen Chips muss man sich durch All Ins retten, um nicht das Opfer de Blinds zu werden. Es gibt nichts Schlimmeres für einen Pokerspieler, als wenn er hilflos zusehen muss, wie seine letzten Chips gezwungenermaßen All In gehen und das mit einer schlechten Starthand. Verfügt man jedoch über das Doppelte oder mehr der Startchips, kann man sich zurücklehnen. Bei einem SnG mit 10 Spielern, gibt es für die ersten drei Plätze Geld. Mit einem solchen Stack stehen die Chancen gut, dass man ein Preisgeld gewinnt. Spieler die mit wenigen Chips alles auf eine Karte setzen, kann man mit mittelmäßigen Händen bereits callen. Sie stehen unter Druck und können eventuell aus dem Turnier geworfen werden. Gegen andere große Stacks sollte man sich zurückhalten.
In the Money
Sobald man es ins Geld geschafft hat, kann man sich freuen. Natürlich sollte Platz 1 schon im Kopf für einen reserviert sein. Oft erlebt man es hierbei, dass sich zwei Spieler bekriegen oder sie darauf warten, dass der kleinste Stack aus dem Spiel gedrängt wird. Wieder ist die eigene Situation für die Action abhängig. Nur dieses Mal weiß man, dass man im schlimmsten Fall, nämlich Platz 3, immer noch Geld bekommt. Also kann man als small Stack alles auf eine halbwegs gute Starthand setzen und vielleicht einen Gegner überholen, welcher dann in diese Rolle schlüpft. Als Chipleader gilt das genaue Gegenteil. Abwarten und zusehen, dass es erst im Heads Up richtig heiß hergeht. Die letzten beiden verbliebenen Spieler sind dann zu allem bereit. Es folgen viele All Ins und die Blinds steigen, sodass bald alles vorbei ist. Im Heads Up gewinnen viele Hände wieder an Wert. Ein Ass oder König genügen meist und niedrige Paare sind besser, als gar nichts auf der Hand zu halten.
Fazit
Durch die stark eingeschränkte Zeit in einem Sit and Go, herrscht von der ersten Minute an Druck unter den Spielern. Manche versuchen sich mit übertriebener Aggression eine große Anzahl Chips einzuverleiben. Dieser Schuss geht meistens nach hinten los. Um in SnG´s erfolgreich zu sein, muss man immer die Ruhe bewahren und nur zu den richtigen Zeitpunkten Aggression zeigen. Dies ist immer abhängig von der eigenen Chipsituation. Wenige Chips fordern Handeln, viele Chips lassen einen ruhiger spielen. Natürlich bedarf es dann noch viel Erfahrung, damit ein Anfänger in Sit and Goes dauerhaft gewinnen kann. Dafür bieten aber viele Pokerräume den Einstieg bereits ab 1 Dollar oder Euro an.
Sit and Go Strategie für Anfänger,
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