Was bedeutet Tilt?
Der Begriff Tilt wurde ursprünglich für die Flipper-Automaten eingeführt. Wer sich daran erinnert, es sind diese Maschinen, an denen man eine Kugel in verschiedene Löcher schießen musste, sie aber auf keinen Fall nach unten fallen durfte. Von ihnen gibt es zahlreiche Versionen, aber sie haben alle eines gemeinsam: Sie sind ziemlich wackelig und können durch entsprechende Stöße die Bahn der Kugel verändern. Da es um Highscores und manchmal auch Geldgewinne geht, hat man den TILT eingeführt.
Sprichwörtlich könnte man es als „Überhitzen“ bezeichnen. Meistens wurde der Spieler einige Male vor dem Tilt gewarnt, bis dieser dann wirklich eintraf. Ab diesem Zeitpunkt ließen sich die Schläger des Flippers nicht mehr steuern und die Kugel fiel nach unten durch. Das Spiel war vorbei!
Das „Überhitzen“ kommt einem aus dem Poker bekannt vor, weshalb auch der Begriff Tilt für das Kartenspiel adaptiert wurde. Nach einem großen Verlust oder einer anhaltenden Verlustserie, liegt es nahe, dass man die Nerven verliert. Man spielt mit schlechter Konzentration und übereilt seine Entscheidungen, weil man seine Verluste schnellstmöglich wieder ausgleichen möchte. Genau hier liegt der Knackpunkt, denn die Stochastik lässt sich nicht unter Druck setzen. Poker ist ein großes Geduldsspiel und nur mit einem kühlen Kopf vermeidet man die meisten Fehler.
Wie kann man den Tilt vermeiden?
So gesehen, eigentlich gar nicht. Man kann nie vorhersehen, wann es zu emotionalen Talfahrten kommt. An einem Abend verlässt man das Casino mit vollen Taschen und einem breiten Grinsen, am nächsten ist man den Tränen nahe. Wer sich daran nicht gewohnt und eine entsprechende Disziplin entwickelt, wird schnell wieder mit dem Pokern aufhören.
Auch erfahrene Spieler passiert es, dass sie Tilt gehen. Doch bei ihnen ist es äußerst selten. Gründe dafür liegen im Lebensstil und dem Verhalten. Sport ist ein idealer Ausgleich zu sitzenden Tätigkeiten. Den Körper auszupowern hilft dabei mehr Energie und Gelassenheit zu haben. Ein unsportlicher Körper neigt schneller zu Nervosität und ist leichter reizbar. Auch die Ernährung spielt eine Rolle. So weiß man, dass hyperaktive Kinder häufig einfach schlecht mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt sind.
Für den Kopf empfehlen einige Spieler autogenes Training oder Meditation. Bücher und Videos gibt es in zahlreichen Variationen zu kaufen. Im Endeffekt muss jeder seinen Weg finden. Dies alles hilft dabei, die nötige Ruhe an den Tisch zu bringen. Dennoch gibt es keine Garantie dafür, dass man beim Spielen nicht auf Tilt geht. Noch ein kleiner Tipp: Wenn es denn einmal passiert, dann sollte man gelernt haben, es wenigstens nicht nach außen zu zeigen. Andere Spieler werden es ausnutzen. Poker bedeutet in manchen Fällen harter Psychokrieg gegen den man immun sein sollte.
Was tun, wenn man auf Tilt ist?
Sofort den Kopf vom Tisch ablenken. Wenn man sitzen bleibt, dann die nächsten Runden einfach nicht mit den Karten spielen. Monsterhände sind natürlich davon ausgenommen. Nicht versuchen die Wahrscheinlichkeiten zu erzwingen, das gelingt nie. Wer sich mit Meditation und autogenem Training beschäftigt hat, kennt einige Techniken, um seinen Gemütszustand wieder ausbalancieren zu können. Diese Zeit sollte man sich auch nehmen. Egal ob in Cash Games oder Turnieren, es geht immer.
In einer Fachzeitschrift stand einmal, dass man sich in solchen Momenten an seine erfolgreichsten Hände zurück erinnern soll. Tatsächlich ist dieser starke Kontrast genau das was man braucht, um sich wieder vom Tilt zu erholen. Wie hat man sich bei seinem ersten Royal Flush oder beim größten Gewinn gefühlt? Sich in die Lage eines bestehenden Erfolges zu versetzen, kann wahre Wunder bewirken. Dabei stört es auch nicht, wenn man mal die nächsten 5 Hände nicht mitspielt, sondern nur foldet. Besser als alles zu verlieren, weil man keine Beherrschung hatte.
Wenn alles nichts hilft und die anderen Spieler vielleicht noch auf einen einreden, dann den Tisch verlassen. Auch dies geht jederzeit und sogar in Turnieren. Die Blinds werden dann automatisch vom Dealer gesetzt, bis man wieder zurück kehrt.
Tilt und wie man damit umgeht,
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