Von David Sklansky ist das „Gap Konzept“. Die Unterschiede der Handwertigkeiten eines Spielers welcher raist im Vergleich zu Spielern die das Raise callen wird im „Gap“ beschrieben. In späten Phasen eines Turniers ist das Gap Konzept besonders sinnvoll. Um ein erfolgreicher Turnierspieler zu werden muss man das Gap Konzept verstehen.
Das Konzept sagt aus, dass man eine bessere Hand benötigt um den Raise zu callen, wie selbst zu raisen. Die Differenz von der Stärke des Spielers, welcher raist und der Stärke der Hand des Spielers, welcher einen Raise callt, ist das Gap. Von dem Spielstil des Gegners hängt die Höhe des „Gaps“ ab. Von dem Konzept wird vorausgesetzt, dass der Spieler, welcher raist, eine bestimmte Bandbreite an Händen hält. Die Bandbreite wird immer kleiner, je tighter des Spielers Image ist. Es kann auch sein, dass es keinen Unterschied in der Bandbreite der Hände gibt, wenn der Spieler sehr loose ist. Anwendung findet dieses Konzept oft bei Turnieren, besonders bei Turnieren mit Blinds welche hoch sind im Vergleich zum Stack.
Für No-Limit-Turnierspieler hat Sklansky ein System entwickelt. Dieses System ist folgendermaßen:
– Wenn jemand vor einem raist, sollte man mit Assen, Könige, oder A-K suited All-In gehen. Wenn man keine dieser Hände hat, sollte man folden.
– Wenn vor mir keiner geraist hat, sollte man mit jedem Paar, A-x suited, A-K suited oder non suited und suited Connectors, mit Ausnahme von 2-3 und 3-4, All-In gehen.
Mit der letzten Option zu pushen würde bedeuten, dass man mit 13% der Hände All-In gehen könnte. An die Blinds müssen aber beide Optionen angepasst werden, dass ist das Gap-Konzept. Mit einer kleinen Bandbreite an Händen wird gecallt und mit einer größeren Bandbreite wir gepusht. Sehr wichtig ist, dass man in später Phase eines NL Turniers nicht raist, wenn man nach einem Re-Raise folden müsste.
Hier ein paar Beispiele:
In einem Turnier kommen sehr oft All-Ins vor. Sklansky gibt Beispiele für verschiedene Situationen. Man wäre im Big Blind eines Turniers und man hat genügend Chips ein kleines Raise zu callen. Bis zum SB, welcher ein Min-Raise macht ohne seine Karten anzusehen, foldet jeder. Man hat nun 3-2o, sollte man dann callen? Ja, man sollte callen, denn 3-2o bringt eine Chance von 32% mit sich, gegen eine willkürliche Hand zu gewinnen, man hätte Odds zum callen von 3:1.
Nun ein Beispiel des Gap Konzept mit einer marginalen Hand wie K9s. Diese Hand hat man in mittlerer oder später Position. Würde vor einem ein Spieler mit einem großen Stack raisen, heißt das meist eine starke Hand. Viel stärker ist ein Raise aus der frühen Position wie aus der späteren Position, denn dass nach ihm noch andere kommen, weiß der Spieler. AJ+ und 99+ wird wahrscheinlich die Bandbreite sein. Mit K9s hinten würde man pushen, nach einem kommen nicht mehr viele Spieler und man kann das Gap Konzept zu seinem Vorteil nutzen. Gegen das eigene All-In werden wahrscheinlich Baby-Asse, kleine Paare und auch AJ folden.
Oft wird AKo gepusht, denn es ist eine gute Hand. Ein guter Weg diese Hand zu spielen ist Preflop All-In, besser aber ist, dass man mit dieser Hand All-In geht, als wie ein All-In zu callen. Man würde gegen ein Paar hinten liegen, gegen eine andere Hand ist man 2:1 Favorit. Viele Gegner werden folden, wenn man selbst gecallt wird, wenn man selbst All-In geht. Dies sind meist Hände von 88+ bis zu Monster.
Hand Bandbreiten
Die Bandbreite ist geringer, wenn man gegen einen loose-aggressiven Spieler spielt, als wie wenn man gegen einen passiven Spieler spielt. Mit Händen kann man einen passiven Spieler pushen, wie die Tabelle gleich zeigen wird. Das Gap ist sehr groß. Es ist eher unwahrscheinlich, dass ein passiver Spieler mit Händen wie J80 callen würde. Damit man die Gegner zum folden bewegen kann, benötigt man einen sehr großen Stack. Wenn ein Spieler mehr Extra BB als Stack hat, wird diese Hand von jedem Spieler gecallte werden.
Die Bandbreite der Hände ist schmäler gegen einen aggressiven Spieler, dort kann man Hände wie A9+, KJ+ und jedes Paar pushen, hier ist das Gap kleiner und man muss bessere Hände spielen. Mit einer nur kleinen Bandbreite an Händen callen kann man gegen einen passiven Spieler, anders ist es bei einem aggressiven Spieler, dort kann man mit mehr Händen callen. Dies zeigt, wie wichtig der Spielstil des Gegners ist.
Sehr viele Spieler kennen das Gap-Konzept und machen sehr viele Steals wenn sie im BB sind und das mit Händen, welche normalerweise wertlos sind. Es ist einfacher, mit einer Hand wie K3 oder A2o zu callen, wie mit niedrigen suited Connectors.
Wie man sieht ist diese Tabelle sehr statisch, diese gibt einem eine Richtlinie gegen spezifische Gegner und ist abhängig vom Spielstil der Gegner. Die Tabelle geht nicht auf den eigenen Spielstil, auf die Stackgröße, auf die Tischdynamik etc. ein.
Damit es auch funktioniert, hier ein paar Punkte:
Der Gap ist umso größer, je näher der Raiser am UTG sitzt. Bei einem Spieler, welcher in früher Position raist, vermutet man, dass er eine starke Hand hält und das Raises aus späteren Positionen meist Steal-Versuche sind.
Ein Gap wird umso größer, je tighter ein Raiser ist.
Das Gap wird umso größer, je näher man am Raiser sitzt. Ist der Raiser UTG und selbst ist man UTG+1, hat man ein größeres Gap, als wie wenn man am Button sitzen würde und jeder bis zu einem gefoldet hätte. Ist man UTG+1 und man würde callen, hätte man immer noch sehr gute Chancen, dass hinter einem noch andere callen werden.
Das Gap wird umso größer, je größer der Stack der Gegner im Vergleich zu dem eigenen ist. Wenn man callt, riskiert man das Turnierleben, also will man sicher sein, dass man gewinnt.
Das Gap wird auch kleiner, je weniger Spieler noch am Tisch sitzen.
In dieser genannten Theorie geht Sklansky davon aus, dass die Gegner dieses Gap-Konzept nicht kennen. Erfahrene Spieler werden jedoch dieses Konzept kennen. Das Konzept muss man anwenden, wenn man überleben will in späteren Phasen eines Turniers, denn man kann nicht nur auf Asse oder Könige warten.
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