Poker ist heute weit aus aggressiver geworden und dies sieht man vor allem in der Anzahl an mehrmaligen Erhöhungen vor dem Flop. Wo es früher noch Call, Call, Call hieß und höchsten Raise, Reraise, Rereraise wenn Asse auf Könige trafen, geht es heute schon mit weit aus schwächeren Händen eindeutig zur Sache. Dies liegt jedoch nicht daran, dass die Welt einfach schlechter und aggressiver geworden ist, sondern weil es in vielen Situationen profitabler ist zu reraisen anstatt zu callen oder zu folden. Und viele Spieler, die sich ausführlich mit Poker Strategie beschäftigen haben dies eben erkannt.
Wann und mit welchen Händen vor dem Flop reraisen?
Doch darfst du nun nicht den Fehler machen und ab jetzt jede Erhöhung vor dem Flop mit einem Reraise beantworten. Dies würde dich auf lange Sicht nicht nur viel, sondern sogar sehr, sehr viel Geld kosten. Um genau zu sein wäre es der Weg in die sichere Pleite. Es gibt daher einige Dinge, die du beachten musst und einige Hände die besser dazu geeignet sind als andere.
Das erste und fast wichtigste bei einem Reraise vor dem Flop ist die Position. Du möchtest Position auf den Spieler haben der die erste Erhöhung gemacht hat. Denn dann kannst du auch nach dem Flop in Position entscheiden wie du weiter spielen möchtest und ob ein Continuation Bet zum Beispiel sinnvoll wäre.
Natürlich macht es teilweise auch Sinn aus den Blinds zu dreibetten. Vor allem wenn du der Meinung bist, dass dein Gegner nur einen Stealversuch unternommen hatte. Doch dann werden sehr wenig Gegner direkt ihre Hand folden, sondern mindestens mitgehen um den Flop zu sehen. Und je stärker der Gegner ist, desto mehr Waffen hat er dann in Position im Arsenal um dich aus dem Pot zu drängen. Du musst dich im schlimmsten Fall auf einen Bluff auf allen drei Straßen vorbereiten.
Es macht auch Sinn nicht mit jeder Hand einfach eine Erhöhung nochmals zu erhöhen. Sinn macht es ganz klar mit deinen sehr starken Händen wie Asse, Könige, Damen Ass-König und eventuell sogar Buben, Ass-Dame oder Zehner sowie Ass-Bube. Weiterhin macht es Sinn mit Händen zu dreibetten, die du eigentlich auf eine Erhöhung gefoldet hättest. Dies sind Hände wie Ass-Acht, Zehn-Sieben, König-Bube usw. Hände mit denen du aber eine Erhöhung vor dem Flop normalerweise nur gecallt hättest wie Ass-Neun, Zehn-Neun, Bube-Zehn oder kleine Paare solltest du nur dreibetten um mehr Vielfalt in dein Spiel zu bringen. Denn ansonsten sind sie zu stark um ein Fold des Gegners zu riskieren und gleichzeitig aber auch zu schwach um gegen eine weitere Erhöhung dabei zu bleiben.
Damit der Reraise vor dem Flop ein Erfolg wird muss dein Gegner in ca. 66 % der Fälle folden. Bei online Anbietern wie WinnerPoker helfen dir Pokertrackingprogramme diesen Wert zu ermitteln. Wenn dein Gegner so oft foldet, macht es Sinn jedes Mal wenn er erhöht ihn mit egal was zu reraisen. Selbst bei über 50 % kannst du deine Range noch weiter ausbauen und wirst die fehlenden Prozente durch die gute Position nach dem Flop und die Fälle in denen du triffst ausgleichen.
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