Beim Poker werden die „Knockout Turniere“ oder auch „Bounty“ immer beliebter. Hier wird der Buy-In in drei Teile gesplittet: 1. Rake, 2. Kopfgeld und 3. Preispool. Die Rake und der Preispool gibt es bei jedem Turnier, das Kopfgeld macht das Knockout Turnier anders. In dem Falle bedeutet Kopfgeld, es wird ein Geldbetrag auf den eigenen Kopf ausgesetzt und dieses Kopfgeld geht an den Spieler, der einen raus wirft. Bei einem Anbieter gibt es ein beliebtes Online Turnier mit einem Buy-In von 24$+2$. Von den 24$ kommen 20$ in den Preispool und 4$ wird als Kopfgeld verwendet, das heißt, für jeden Spieler, den man vom Tisch wirft, erhält man 4$. Sollte man dann gewinnen, erhält man auch das Kopfgeld des zweiten Platzes und das eigene darf man auch behalten.
In der Strategie führte die Einführung des Kopfgeldes zu manchen Anpassungen, im Folgenden wird näher darauf eingegangen. Viel zu viele Spieler lassen sich zu sehr in einem Spiel von dem Kopfgeld beeinflussen. Man sollte nie vergessen, dass das Preisgeld höher ist wie das Kopfgeld, daher sollte man ein solches Turnier wie jedes andere normale Turnier spielen, jedoch mit kleinen Anpassungen in der Strategie. Man muss verstehen können, wie sehr im Verlauf eines Turniers das Kopfgeld die eigenen Entscheidungen beeinflusst. Das Kopfgeld hat zu Beginn des Turniers einen höheren Wert wie später, am Anfang eines Turniers ist man nicht viel Wert, das heißt, kauft man sich in ein 24$+2$ Bounty Turnier ein, ist man diesem Turnier schätzungsweise 35$ wert. Man nimmt beispielsweise an, dass man 9$ Profit machen wird, würde man dieses Spiel 10.000 mal spielen, würde man inkl. Kopfgeld durchschnittlich 350.000$ gewinnen. Dies ist der eigene Erwartungswert. Je weiter ein Turnier voran schreitet, desto mehr ändert sich der eigene Wert in jedem Turnier. Ist man zu Beginn beispielsweise 35$ wert, würde man wenn man verdoppeln würde 70$ wert sein.
Der eigene Wert steigt umso mehr in einem Turnier, je tiefer man in dem Turnier kommt. Würde man beispielsweise den Finaltisch erreichen, wäre der Wert mehr wie die 35$, die es am Anfang waren. Je nachdem wie groß der Preispool ist, können es sogar ein paar Tausend sein. Wenn man wirklich feststellen will, wie viel Wert man in einem Turnier hat, sollte man sich selbst fragen: „wie viel Geld muss man mir geben, dass ich aufhöre?“. Von diesem Betrag sollte man ca. 10% abziehen, denn aufgrund des Unterhaltungswertes und der Sucht die man davon bekommt, weil man sehr weit kommen will in diesem Turnier, überschätzt man sich schon. Kommen wir wieder zurück zum Thema „wie Kopfgelder das Spiel beeinflussen“. Würde man beispielsweise mit 3.000 Chips beginnen und das Kopfgeld ist 1/6 des Buy-Ins. Das Kopfgeld wäre etwa 500 Chips. Man sollte bei jedem Turnier rechnen wie viel das Kopfgeld in Chips wert ist. Man rechnet ganz einfach: die Anzahl der Starting-Chips teilt man durch das Kopfgeld : Gesamt Buy-In Verhältnis. Würden beispielsweise bei einem 100$ Buy-In Turnier 80$ in den Preispool und 20$ zum Kopfgeld gehen und man hätte 5.000 Starting-Chips, rechnet man 5.000 geteilt durch 0.2 (2/10).
Weiß man, welchen Wert das Kopfgeld ist, kann man mit dieser Zahl Entscheidungen am Pokertisch treffen. Wären die Blinds 50/100 und man hat 2.000 Chips im Big Blind, alle würden raus gehen, bis auf den Spieler, der Small Blind, der mit 1.500 Chips All-In geh. Ist man am überlegen, ob man da mitgehen soll, sollte man den Pot nicht als 1.600 Chips sehen, sondern man fügt 500 Chips als Wert des Kopfgeldes hinzu, dann wären es 2.100 Chips und dann sollte man anhand dieser Pot Odds seine Entscheidungen treffen. Im späteren Verlauf ist es eher eine fragliche Sache einen call zu machen um ein Bounty zu erhalten. Ist man einmal am Finaltisch angekommen, sollten einem die Kopfgelder einfach nur egal sein.
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