In dem Folgenden Artikel wird eine Methode vorgeschlagen, mit deren Hilfe man nachdenken kann über die Wichtigkeit von Glück und Skill in Pokerturnieren. Sehr oft wird gesagt, dass niemand zehn Bracelets hätte, wenn Pokern nur ein Glücksspiel wäre. Durch eine statistische Analyse sollte dies untermauert werden. Man kann es auch beispielsweise folgendermaßen angehen: Es gibt einen Hut für jedes ausgetragene WSOP Event, in diesen Hut werden die Namen der jeweiligen Teilnehmer auf Zetteln geschrieben und in den Hut rein getan. Nun zieht man aus jedem Hut einen Zettel, manche Namen werden vielleicht einmal, manche zweimal und andere wiederum noch öfter gezogen. Könnte es sein, dass ganz zufällig drei verschiedene Namen jeweils zehnmal gezogen werden?
Beantworten kann niemand diese Frage, denn es wird keiner eine komplette Teilnehmerliste aller stattgefundenen WSOP-Events haben. Die Analyse, welche auf manchen Vermutungen basiert, sagt aus, wenn Poker nur ein reines Glücksspiel wäre, man weniger wie einen Gewinner von zehn Bracelets erwarten kann. Nach guten Daten zu diesem Thema wurde sich umgesehen. Unterlagen zur Verteilung der Spielergewinne besitzen die Pokerräume. Mit manchen Daten die dort gesehen wurde, gab es Probleme, denn sie zeigen sehr deutlich dass manche Spieler mehr Geld machen wie es der Zufall erlauben lässt. Beweisen tut dies nur einen minimalen Anteil Skill, das heißt, ein Anfänger kann von einem erfahrenen Spieler geschlagen werden. Ein Spiel sollte nicht zu leicht zu beherrschen sein. Eine Milliarden Menschen können nicht gleichzeitig der beste Spieler sein.
Turniere sind die einzigen Quellen für Pokerdaten aus richtigen Casinos, wobei es zwei Kategorien gibt. Es gibt keine guten Aufzeichnungen aller Teilnehmer für offene Turniere und Turniere, welche nur für Profis sind, helfen auch nicht weiter. Selbst bei einem Skill-Game sind die besten Spieler ungefähr gleich gut. Es wurden sehr viele Daten durch gesehen, aber etwas wirklich Überzeugendes gibt es nicht. Man kann leicht zeigen, dass es beim Poker eine Skill Komponente gibt, jedoch ist es sehr schwer die statistische Signifikanz nachzuweisen.
Es wurde eine Methode gefunden, die verlässlich ist, aber nicht sehr leicht nachvollziehbar ist. Bei der WSOP 2006 nahmen 8.774 Spieler teil, wäre Poker ein reines Glückspiel hätte jeder dieser Spieler eine Chance von 1/8774 auf den Sieg und wäre Poker ein Geschicklichkeitsspiel, hätte ein Spieler eine 100% Chance und 8.773 Spieler hätten gar keine Chance.
Für das Erreichen des Final Tables gab es für verschiedene Spieler bei Betfair Quoten. Der Favorit war Phil Ivey mit 22 zu 1. Wenn Poker nur Glück wäre, wäre es eine Quote von 877 zu 1. Die Wettenden können selbstverständlich danebenliegen, jedoch haben sich diese Quoten im Allgemeinen als präzise erwiesen. Eine Wette auf den Spieler Allan Cunningham, er hat die acht beste Quote, zahlte sich aus. Wäre dies alles zufällig, läge die Wahrscheinlichkeit, dass einer der Top 10 bei Betfair an den Final Table käme bei 1/88.
Für die ganzen 8.773 Teilnehmern bei Betfair gibt es nur 114 Quoten, es wird davon ausgegangen, dass die Betfair Kunden diese 114 für die besten Spieler halten. Mit einer Exponentialfunktion können die Wahrscheinlichkeiten angenähert werden an den Final Tisch zu kommen. P=P = 0,02334*R-0,3860, wobei R den Ranglistenplatz bezeichnet (also R = 1 für Phil Ivey, R = 2 für Daniel Negreanu usw., R = 8 für Allan Cunningham). Daraus ergibt sich ein Gini-Koeffizient von 24%. Die Behauptung wird aufgestellt, dass der Erfolg der WSOP Main Event auf 24% Skill und 76% Glück basiert.
Würde man die Analyse auf andere Weise erweitern, würde man weniger Skill vorfinden. Betrachtet man eine Mehrzahl an Pokervarianten, Formaten und Limit-Strukturen, würde man erwarten, dass verschiedene Spieler unter der verschiedenen Umständen gut abschneiden würden, in der Analyse würde dies als Glück gemessen werden. Dehnt man die Analyse auf Jahrzehnte aus, würde man an der Spitze verschiedene Spieler wiederfinden, dies würde dann ebenfalls als Glück gemessen werden.
Beim WSOP Main Event ist Skill sehr wichtig, aber signifikant ist das Glück wichtiger. Richtig scheint das Verhältnis von 1 zu 3 zu sein. Das reicht aus um Poker eindeutig als Skill-Game einzuordnen, auch wenn das Glück an manchen Tagen eine sehr große Rolle spielt. Manche Menschen bezeichnen Poker als ihr Spiel, da ihnen das Verhältnis gefällt. Groß genug ist der Skill-Anteil um ihn spürbar zu machen, aber auch klein genug um bescheiden zu bleiben, egal wie gut man ist.
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