Keiner wird als Pokerprofi geboren. Man kann, um gut Pokern zu können, weder eine Ausbildung machen, noch irgendein Diplom dafür ablegen. Der einzige Weg, ein guter Pokerspieler zu werden ist zu Pokern. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, weshalb man sich auch keinem Druck unterwerfen sollte. Vermeidet man die gängigen Anfängerfehler, indem man sich vorher informiert und das Gelernte umsetzt, hat man eine reelle Chance, besser zu werden. Das Einzige, was einen zu einem guten Pokerspieler macht, ist die Spielerfahrung. Was sind gängige Anfängerfehler beim Poker? Der beliebteste Fehler eines Anfängers ist, jede Hand spielen zu wollen. Solange man sich noch nicht gut auskennt, was die Chancen der jeweiligen Hand und die Verbindung mit Flop, Turn und River angeht, hat man nur sehr geringe Chancen einen Pott für sich zu gewinnen. Mit der Zeit entwickelt man sicher ein Gespür für schlechte Starthände, aber bis dahin ist es ein weiter Weg. Hat man dieses Gespür, ist man schon ein kleines Stück vom Anfänger-Dasein entfernt.
Hat man sich als Anfänger einen Überblick über die Wertigkeit der möglichen Hände informiert, kann es losgehen. Der Anfänger spielt also jede Hand, egal wie schlecht sie ist. Eine schlechte Hand kann z. B. Kreuz-Bube/Piek-fünf darstellen. Mit dieser Kombination ist es äußerst unwahrscheinlich, im Verlauf des Spiels noch eine Starke Hand zu bekommen. Hier ist es definitiv ratsam, die Starthand direkt zu folden. Ein weiterer, gern gemachter Anfängerfehler ist es, suited Hands spielen zu wollen. Hat man bei der Starthand beispielsweise Herz-10/Herz-vier in der Hand, hoffen viele Anfänger auf einen Flush im weiteren Verlauf des Spiels. Die Chance, hier einen Flush zu erhalten, ist aber relativ gering, deshalb verliert man unterm Strich bei einer solchen Starthand deutlich öfter, als man gewinnt.
Ein weiterer, sehr populärer Fehler unter Anfängern ist es, für schlechte Outs ihre Chips zu investieren. Dies geschieht dann, wenn sie vermeintlich gute Drawing Hands spielen. Das wird auf Dauer mit Sicherheit teuer werden. Typischerweise werden Draws besonders gerne von Anfängern gespielt, wenn zu einem Straight nur eine Karte fehlt oder nach dem Flop noch zwei Karten zum Flush fehlen. Die Chancen sind jeweils sehr gering und deshalb ist ein weiterer Geldeinsatz hier mit einem viel zu hohen Risiko behaftet. Um dies zu verdeutlichen, folgen nun genauere Beispiele: Der Spieler erhält Karo-sechs/Karo-vier als Starthand. Im Flop erscheinen dann Piek/zehn, Karo/drei und Kreuz/sieben. Für einen Straight wird nun eine der vier fehlenden Fünfen benötigt. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese benötigte Fünf im Turn kommt, liegt bei ca. 11 %. Es ist also nicht lohnenswert, hier auf einen Straight zu wetten. Man sollte diese Hand nur weiterspielen, wenn sie nichts kostet. Als zweites Beispiel soll hier das low-pair dienen. Erhält der Spieler in der Starthand beispielsweise vier/vier, ist er als Anfänger geneigt, damit groß einzusteigen, er hat ja immerhin schon ein Paar auf der Hand. Es folgen noch 5 Karten durch den Flop, Turn und River, also ist die Chance groß auf ein Set (vier/vier/vier) oder besser zu kommen. Doch weit gefehlt: Die Chance, aus diesem Paar vier/vier einen Drilling zu erreichen liegt bei insgesamt rund 10 %, also lohnt das Spielen hier nur, wenn man die nächsten Karten kostenlos bekommt.
Ein weiterer Anfängerfehler ist, unkonzentriert zu spielen. Natürlich soll das Spiel Spaß machen, aber wenn man eine Hand z. B. pre-Flop foldet, sollte man die verstreichende Zeit nicht mit dem Blick in den Fernseher nutzen, sondern die Gegner aufmerksam beobachten. Es ist unheimlich wichtig, seine Gegner genau zu beobachten, damit man ihre Schwächen aufdecken und für sich gewinnbringend nutzen kann. Als Anfänger sollte man sich bewusst machen, dass nur an den Tischen mit den kleinsten Limits auch andere Anfänger spielen werden. Man sollte von No Limit Tischen auf jeden Fall die Finger weg lassen, so lange man sich nicht sicher ist, dem Druck bei No Limit Tischen gewachsen zu sein. Selbst Pot Limit Tische sind zu gefährlich für Anfänger, zumindest im Sinne der eigenen Chipsicherheit. Idealerweise spielt man als Anfänger, wenn es um Echtgeldspiele geht, nur an Fixed Limit Tischen, da man hier überschaubare Verhältnisse vorfindet. Erliegt man dennoch dem Drang, an No- oder Pot Limit Tischen spielen zu wollen, sollte man sich lediglich auf Turniere beschränken, die geringe Buy Ins haben. Hier kann man sich auch als Anfänger austoben, ohne zu viel Geld verlieren zu können und man kann nebenbei auch Erfahrung gewinnen, was nicht unwichtig ist.
Sobald man als Anfänger ein As auf der Hand hält, ist es meist vorbei mit dem Erlernten zu spielen. Ein As ist gut, aber nur in Verbindung mit einem brauchbaren Kicker. Spielbar ist As/Zehn, alles ab As/Neun oder geringer sollte man direkt folden. Die Chance, mit einem solch kleinen Kicker zu gewinnen, sind sehr gering. Man sollte auf jeden Fall davon ausgehen, dass auch ein anderer Gegenspieler ein As in der Hand hält und die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Gegner einen höheren Kicker hat, ist groß.
Du musst eingeloggt sein um einen Kommentar zu schreiben.