Beim Texas Holdem triffst du bereits vor dem Flop eine sehr wichtige Entscheidung. Nämlich ob du eine Hand spielen möchtest oder nicht. Vor allem Pokeranfänger machen hier oft den Fehler und spielen zu viele Hände.
Es ist schwer zu sagen, du sollst eine bestimmte Hand auf die oder die Art spielen. Entscheidend ist was vor dir passiert, welche Spieler nach dir dran sind usw. Es gibt jedoch einige Grundlagen die du beherrschen solltest, um ein erfolgreicher Pokerspieler zu werden. Und diese bekommst du in folgendem Artikel zusammen gefasst.
Ein Paar Asse
Hier kannst du eigentlich nur einen Fehler machen. Diese Hand zu folden. Aber gerade in den unteren Limits solltest du auch darauf verzichten mit dieser Hand nur zu limpen um deine Gegner auszutricksen. Spiel sie am besten so aggressiv es geht. Wenn niemand erhöht hat erhöhe, wenn jemand erhöht hat erhöhe nochmals usw. Wenn‘s vor dem Flop All-In geht, umso besser. Dann kannst du sicher sein, dass du deine Chips als Favorit in den Pot geschoben hast.
Nach dem Flop sieht es allerdings anders aus. Denn wenn du kein Set triffst oder den Nutflushdraw dann hältst du einfach nur ein Paar in der Hand. Es ist zwar das höchstmögliche Paar, aber trotzdem nur ein Paar. Du kannst zwar immer noch aggressiv spielen, solltest dich jedoch in Acht nehmen, falls ein Gegner ein Set, zwei Paare usw. hält.
Ein Paar Könige
Hier gilt das Gleiche wie mit Assen. Sorg für Action und wenn das Geld vor dem Flop rein geht, dann freu dich darüber. In den meisten Fällen wirst du die beste Hand halten. Sollte dein Gegner mal Asse haben, dann ist es so. Könige vor dem Flop zu folden ist meist immer falsch.
Auch nach dem Flop gilt das gleiche wie mit Assen. Allerdings musst du hier noch vorsichtiger werden, da falls ein Ass fällt ein höheres Paar als deine Könige möglich ist. Und vor allem viele Anfänger Ass-Hände spielen.
Damen und Buben
Damen und Buben sind immer noch starke Starthände, auch wenn sie viel schwacher sind als Asse oder Könige. Das Problem damit ist, dass du öfters gegen ein höheres Paar antreten wirst, weil es eben mehr höhere Paare gibt, und du gegen zwei Overcards auch nur einen Coinflip hast und in 50 % der Fälle eine höhere Karte als Damen oder Buben bis zum River kommen.
Nichtsdestotrotz kannst du mit diesen Händen immer noch recht aggressiv spielen. Sollte aber gerade ein tighter Spieler auf einmal Reraisen oder sogar 3-betten, dann heißt es Vorsicht. Ihr könnt zwar callen. Jedoch solltet ihr bereit sein die Hand wegzulegen, selbst wenn keine höhere Karte auf dem Flop kommt als Damen oder Buben.
Das Problem ist bei dieser Hand nach dem Flop. Wenn es sehr viel Action vor dem Flop gab dann wirst du in den meisten Fällen gegen ein höheres Paar oder AK, AQ, KQ spielen. Schalte also ruhig einen Gang zurück und warte ab was dein Gegner macht. Erst wenn du von ihm irgendwelche Signale bekommst, dass er nichts hat solltest du die Initiative ergreifen.
Paare kleiner als Buben
Mit diesen Händen wird vor dem Flop nur gecallt. Du kannst gerne auch eine Erhöhung callen. Aber selbst erhöhen solltest du mit diesen Händen maximal in Late Position wenn vor dir niemand eingestiegen ist als Stealversuch.
Dein Ziel mit diesen Händen ist nämlich auf dem Flop ein Set zu treffen. Wenn du kein Set triffst, dann gibst du die Haud auf und versuchst nicht etwa durch einen weiteren Einsatz oder den Call eines Einsatzes weiter in der Hand zu bleiben.
Es gilt ganz einfach „No Set! No Bet!“ Und daran solltest du dich halten. Denn ansonsten kommst du schnell in gefährliche Situationen, die vor allem Anfängern Geld kosten.
Top Pair Hände
Top Pair Hände ist etwas falsch der Begriff, denn es sind Hände die sich auf dem Flop zu starken Top Pair Händen entwickeln können. Also Hände wie AK, AQ, KQ und eventuell auch noch AJ und sogar AT.
Dein Ziel mit diesen Händen ist Top Pair zu treffen und gegen einen Spieler mit einem schlechteren Top Pair zu treffen. Das bedeutet aber auch, dass je mehr Hände du spielst, desto weniger Hände gibt es, die du schlägst. Zum Beispiel wenn du mit AK das Ass triffst, dann schlägst du alle Top Pair Hände. Triffst du dagegen mit A7 dass Ass, dann schlägst du nur noch A6, A5, A4, A3 A2.
Du solltest daher maximal bis AT runter gehen. Selbst diese Hand ist schon grenzwertig und wenn vor dem Flop eine Erhöhung ist, dann solltest du selbst AJ und KQ locker folden. Ich würde dir am Anfang sogar empfehlen AQ wegzuwerfen und nur mit AK weiter dabei zu bleiben.
Nach dem Flop musst du neu entscheiden. Je nachdem ob du getroffen hast kannst du natürlich deine Hand aggressiv weiter spielen oder eher falls du selbst nicht so sicher bist einen Gang zurück schalten. Hast du dagegen nicht getroffen würde ich dir empfehlen diese Hände nach dem Flop aufzugeben. Du bekommst deine Gegner eh nicht zum Folden, also versuch es erst gar nicht.
Suited Connectors und suited Onegappers
Suited Connectors sind zwei Karten hintereinander in einer Farbe. Also , {Jh Th] usw. Suited Onegappers dagegen sind nicht direct aufeinanderfolgend, sondern mit einer Fehlkarte. Zum Beispiel , usw.
Diese Hände foldest du aus früher Position. Je später du dran bist und je mehr Spieler bereits gelimpt haben, desto mehr dieser Hände kannst du auch spielen. Mit diesen Händen willst du gegen viele Gegner spielen und das so billig wie möglich. Sollte kein Spieler vor dir eingestiegen sein dann foldest du diese Hände selbst in Late Position – außer du versuchst ab und an einen Stealversuch, dann sind diese Hände auch gut dafür geeignet.
Ziel mit diesen Händen ist es eine starke Hand zu floppen. Wie zum Beispiel die Nutstraße usw. Triffst du mit diesen Händen ein Paar, dann schmeiß es trotzdem weg. Selbst wenn es Top Pair sein sollte.
Suited Asse
Dies ist ein Ass und eine beliebige Beikarte in der gleichen Farbe. Also , usw. Mit diesen Händen willst du genau wie mit Suited Connectors viele Gegner und günstig den Flop sehen.
Dein Ziel ist es auf dem Flop einen Flush oder mindestens einen Flushdraw zu treffen. Auch hier gilt wieder das alle anderen Treffer wie Top Pair oder ähnliches keinen Wert haben und du nicht viel Geld damit riskieren solltest.
Alles andere
Alle Hände, die hier nicht aufgezählt sind. Auch Hände wie König-Zehn oder Dame-Bube usw. Schmeiß diese Hände weg. Vor allem als Anfänger manövrierst du dich damit zu oft in verzwickte Situationen in denen du mehr Geld verlierst als du je gewinnen wirst. Daher einfach weg damit.
Allgemein gilt achte drauf, dass du keine schlechten Hände Out of Position spielen musst. In Position kannst du mehr und auch schwächere Hände spielen. Aber verzichte darauf schwache Hände zu spielen und viel Geld damit zu riskieren. Denn vor allem am Anfang wird dies ein teures Übngsstück.
Verbessere dein Pokerspiel indem du weniger Hände spielst
Gerade Anfänger können schnell und einfach ihr Spiel verbessern. Dazu müssen oft nur kleine Schrauben gedreht werden. Solch eine Schraube wäre zum Beispiel die Anzahl an Starthänden zu reduzieren.
Insgesamt gibt es beim Texas Holdem 169 Starthandkombinationen. Davon sind AA, KK, QQ, AK und eventuell noch JJ wirkliche Premiumhände und können aus jeder Position heraus aggressiv gespielt werden.
Sollte aber vor dir Action sein, dann muss selbst hier Einschnitte machen und eigentlich ist dann nur noch AA und KK mit einem Reraise zu spielen. Mit QQ und JJ kannst du zwar callen und hoffen ein Set zu treffen. Aber in den meisten Fällen ist ein fold besser.
Insgesamt spielt ein guter Pokerspieler ca. 20 % seiner Starthände. Das heißt aber auch dass er 80 % seiner Starthände foldet. Von fünf Händen spielt er damit maximal eine. Und je weniger Hände er spielt, desto weniger Fehler kann er machen. Wenn ein Pokerspieler mit Assen All-In raist vor dem Flop und gecallt wird, oder ein All-In callt, dann hat er alles richtig gemacht. Ob er gewinnt oder nicht.
Wenn du also gerade erst mit Poker anfängst, dann solltest du dich nur auf die stärksten Hände konzentrieren und nur diese spielen. Sortiert nach der Stärke sind das:
1. AA
2. KK
3. QQ
4. AKs(uited)
5. JJ
6. 1010
7. AQs
8. AJs
9. AK (off suit)
10. KQs
11. A10s
12. KJs
13. AQ
14. 99
15. QJs
Das heißt aber nicht das du diese Hände immer und überall spielen solltest. Gab ein zum Beispiel eine Erhöhung vor dir, dann spielst du bis maximal AKs. Wenn es sogar eine Erhöhung und ein Reraise gab, dann folde alles außer AA und KK.
Bist du dagegen in Late Position und vor dir ist niemand in den Pot eingestiegen, dann kannst du auch mit QJs erhöhen. Sind allerdings viele Spieler bereits im Pot, dann callst du mit dieser Hand maximal und hoffst den Flop gut zu treffen.
Je mehr Erfahrung du sammelst und je besser du deine Gegner einschätzen kannst, desto mehr Hände kannst du natürlich auch spielen. Aber für den Anfang halte dich zurück und denk dran „weniger ist oftmals mehr“
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