Wenn man das Turnier gewinnen möchte wird man früher oder später, egal welche Blindstruktur bei dem Turnier herrscht oder wie der eigene Stil ist, in Coin Flips geraten. Es wird nicht möglich sein, ohne dass man keinen Coin Flip wagen muss, sich durch ein Pokerturnier zu arbeiten, denn die Blinds steigen und auch die Anzahl der Chips ist nicht unendlich. Wie macht daraus das Beste? Ganz einfach, man muss einen Coin Flip wagen, auch wenn man dies nicht möchte.
Es geht absolut nicht darum, eine Münze zu werfen. Coin Flip ist beim Poker eine Situation, wo zwei Spieler gleichzeitig All-In sind und in etwa gleiche Chancen auf den Pot haben. A-K gg. JJ; A-T gg. K-Q sind typische Beispiele dafür. Bei einer Gewinnchance von 50% riskiert man sein Turnier in diesen Situationen. Dies sind keine guten Odds, hätte man im realen Leben solche Odds, würde von einer solchen Investition jeder Berater abraten. Beim Hold’em sollte man auch so handeln, also davon abraten.
Der wachsende Druck der Blinds bei einem Turnier bringt weitere Faktoren mit ins Spiel, welche einen zum Coin Flip zwingen, damit in einem Turnier geblieben werden kann. Man muss nicht nur auf die Karten reagieren, sondern auch auf die Situation. Auch wenn man den Coin Flip lieber vermeiden möchte, ist dies irgendwann nicht mehr möglich, denn der Coin Flip ist die beste Chance um im Turnier zu verbleiben oder auf die vorderen Plätze zu kommen.
Auch wenn man die Coin Flips nicht vermeiden kann, kann man jedoch den Zeitpunkt bestimmen. Geht ein Spieler All-In und ein anderer Spieler callt, entsteht eine Coin-Flip-Situation. Eine 50%-ige Chance auf den Pot hat der Spieler der callt, jedoch ist die Chance tatsächlich größer bei dem Spieler der All-In geht. Diesen Vorteil kann man nicht genau ausdrücken in Zahlen, dieses Prinzip nennt man auch Fold Equity. Geht man selbst All-In kann immer sein das der Gegner foldet, dann hätte man eine Chance von 100% auf den Pot, würde der Gegner zahlen läge die Chance bei 50%. Der All-In Spieler hat immer eine Fold Equity, der Caller jedoch nicht. Man sollte immer der Spieler sein, der pusht. Wendet man dies nicht an, wird es nicht leicht sein, den Gegner dazu zu bringen Fehler zu machen.
30% ist nicht gleich 50%
Kommt man bei einem Turnier in eine Situation, wo es von einem Coin Flip abhängt ob man weiter in dem Turnier ist, immer daran denken, 30% ist nicht gleich 50%. Das heißt, man sollte All-Ins nicht mit Händen bezahlen, die dominiert sein können. Mit Händen wie beispielsweise A♠ 2♠, zahlen viele Spieler ein All-In, sie wissen, dass sie damit gegen jede andere Hand ohne As vorne liegen, ausgenommen sind Pocket Paare. Diese Hand hat gegen jedes bessere As eine Gewinnchance von nur 30%. Bevor man die Chance auf einen gewonnen Coin Flip bekommt, muss man sich erst mal die 50% Chance sichern.
Eine Hand wie 3♥ 3♦ ist an sich nicht schlecht, gegen jede Hand die kein Pocket Paar ist liegt diese Hand vorn. Hat ein anderer Spieler auch ein Paar, mit großer Wahrscheinlichkeit ein höheres, daher ist ganz wichtig, dass man die Range des Gegners kennt, bevor man sich entscheidet mit diesen Karten All-In zu gehen. Ein potenzieller Kandidat für ein Coin Flip ist ein Paar mit Dreien.
Man verschenkt bares Geld, wenn man mit einer dominierten Hand All-Ingeht. Coin Flips muss man in den Turnieren annehmen, den richtigen Zeitpunkt dafür kann man selbst wählen.
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